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Dienstag, 27. Oktober 2015

Ortsentwicklung geht weiter - OB Jochen Hansen im Interview mit der Rhein-Zeitung

Rhein-Zeitung - Ausgabe Mittelmosel v. 27.10.2015

 

Hunsrückgemeinde hat noch viel vor …

 

Dorfpolitik:  Blankenrath will sich der demografischen Herausforderung stellen

 

von Dieter Junker

 

Blankenrath. Auch wenn die Dorfmoderation, die seit 2008 die Dorferneuerung begleitete, in Blankenrath im Sommer abgeschlossen wurde, hat die Hunsrückgemeinde noch vieles vor, Stillstand soll es keinen geben. Die Entwicklung als Energiedorf, die örtliche Infrastruktur oder die Jugendarbeit sind nur drei Stichworte, die einige der Schwerpunkte der Ortspolitik in den kommenden Jahren beschreiben.

 

„Unser Ziel ist es, Blankenrath lebens- und liebenswert zu halten und das Dorf für die Zukunft aufzustellen“, unterstreicht Ortsbürgermeister Jochen Hansen gegenüber der RZ. Dazu müsse die Gemeinde auch weiterhin vielfältige Anstrengungen unternehmen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, die auch ein Ort wie Blankenrath deutlich spüre, so der Ortschef.

 

Mit der Teilnahme am Energiedorfprojekt des Kreises, die seit September sicher ist, soll die energetische Modernisierung von Wohngebäuden in den Blick genommen werden. Dazu werden die Gebäudebestände und der energetische Zustand der Straßenbeleuchtung näher beleuchtet. „Aber auch der Aufbau einer partiellen Nahwärmeversorgung auf Quartierseben in Blankenrath wie auch die Einbindung der bestehenden gemeindeeigenen Fotovoltaik-Anlage in ein Energienutzungskonzept spielen hier eine Rolle“, unterstreicht Jochen Hansen.

 

Auch der Ausbau der Gemeindestraßen, wie auch die dringend erforderliche Sanierung der Ortsdurchfahrt liegen der Ortsgemeinde ebenso am Herzen. „Seit 2006 versuchen wir, gegenüber Land und LBM eine Sanierung der L 202 im Ort zu erreichen, bisher jedoch ohne Erfolg“, kritisiert Ortsbürgermeister Hansen. Hier habe es zahlreiche Briefwechsel gegeben, auch Kreis und Verbandsgemeinde hätten sich hier unterstützend eingeschaltet, bisher aber ohne Erfolg. „Das ist eigentlich ein Unding, denn die Hunsrückstraße befindet sich schon seit langem in einem untragbaren Zustand und auch die Verkehrssicherheit lässt hier nach unserer Wahrnehmung in vielen Teilbereichen der Straße sehr zu wünschen übrig“, findet Hansen deutliche Worte.

 

Angedacht ist in der Gemeinde aber auch die Einführung  von wiederkehrenden Ausbaubeiträgen für den Straßenbau. Bereits 2011 hatte der Gemeinderat dies in den Blick genommen, doch Gesetzesänderungen und auch offene Verfahren vor den Verwaltungsgerichten ließen es damals angeraten sein, die Einführung, die bereits in mehr als der Hälfte der Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) erfolgt sei, zu vertagen. „Aber jetzt wollen wir hier tätig werden“, kündigt der Bürgermeister an. Vor dem Hintergrund zukünftig notwendig werdender Straßenausbaumaßnahmen halte man es im Gemeinderat zumindest für geboten, über die Einführung eines wiederkehrenden Straßenausbaubeitrages in der Ortsgemeinde und damit über eine Systemumstellung, weg vom bisherigen einmaligen Beitrag der jeweiligen Straßenanlieger hin zu einem gemeinschaftlichen Solidarsystem nach einem festgelegten Straßenausbauprogramm nachzudenken. Für den 27. November ist eine Einwohnerversammlung zu diesem Thema vorgesehen, bei der dann die Blankenrather näher über dieses Beitragssystem informiert werden sollen. Hansen: „Uns ist wichtig, dass wir die Bevölkerung hier mit einbinden und auch zu Wort kommen lassen, wenn es um die Gemeindestraßen geht.“

 

Das galt auch bei der Umsetzung des größten Projektes der Dorferneuerung, der Umwandlung einer innerörtlichen Industriebrache in ein Wohngebiet. „Auch hier haben wir die Bevölkerung immer mit eingebunden“, unterstreicht der Ortschef. Mittlerweile sind neun der 19 Grundstücke schon zugeteilt, in Kürze startet die dritte Vergaberunde. „Auch hier gibt es schon  Interessenten“, sagte Hansen.  „Bewerben kann sich im Übrigen jeder, der ein Grundstück erwerben möchte. Sollten allerdings für ein Grundstück mehrere Bewerber Interesse bekunden, würden einheimische Interessenten gegenüber auswärtigen Bewerbern bevorzugt behandelt“, erläuterte der Ortsbürgermeister. Es sei aber nicht so, wie oftmals fälschlicherweise zu hören sei, dass sich per se nur einheimische Interessenten für einen Bauplatz im Neubaugebiet „Am Flaumbach“ bewerben könnten, stellte Hansen klar. Zwei der noch freien Bauplätze sollen im Übrigen vorerst noch nicht verkauft werden, da hier möglicherweise ein Projekt für alternative, neue Wohnformen im Rahmen der Zukunftsinitiative „Starke Kommunen – starkes Land“ entstehen könnte.

 

In Sachen Jugendarbeit hofft die Gemeinde darauf, auch den Jugendraum bald wieder nach Durchführung einer kleineren Erneuerungsmaßnahme betreffend den Bodenbelag aktivieren zu können. „Wir haben hier einen neuen Anlauf zu einem offenen Jugendtreff zusammen mit den hier federführenden Jugendlichen des Musikvereins gestartet“, betont Jochen Hansen. Eine größere Sanierung des Gebäudes steht für das nächste Jahr an. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass hier durch die Jugendlichen des Musikvereins, die bereits in ein intaktes Vereinsleben integriert sind und dort auch schon Verantwortung übernommen haben eine positive Wiederbelebung des Jugendraumes mit Unterstützung der Gemeinde gelingen kann.“

 

„Es ist eine große, aber auch wichtige Agenda, die in den nächsten Jahren unsere Gemeindepolitik bestimmen wird“, ist Jochen Hansen überzeugt. Dazu wird angesichts des rapide fortschreitenden demografischen Wandels auch die Sicherung der bestehenden öffentlichen Infrastruktur mit Kindergärten oder Schule gehören, aber auch der Blick über die Gemeindegrenzen hinaus. „Wir müssen auch schauen, dass wir manche Projekte vielleicht auch gemeinsam mit Nachbargemeinden angehen können. Wir sind dafür auf jeden Fall offen“, betont Bürgermeister Hansen.

 

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