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Rekultivierung ehemaliges Fabrikgelände Firma Andres & Massmann (Nachberichterstattung)
Nachberichterstattung zum Ortstermin mit Innenminister Karl Peter Bruch
Blankenrath: Mitten im Ortskern in Blankenrath soll auf dem früheren Gelände der Sargfabrik Andres & Massmann ein Wohngebiet entstehen. Außerdem soll der Flaumbach, der durch die Industriebrache fließt, renaturiert werden. Rund 1,3 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Und das Land will dies großzügig unterstützen, wie Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) zusagte.
„Das hier ist ein besonderes Projekt, ich kenne keine vergleichbar große Gemeinde, die so etwas in ihrem Ortskern realisieren könnte“, lobte der Innenminister nach einem Rundgang über das ehemalige Firmengelände der Sargfabrik. Auch wenn die Förderung hier nicht einfach wäre, da Dorferneuerungsmittel oder der Investitionsstock nicht geeignet seien für ein solches Projekt, könnte Bruch sich eine Unterstützung gemeinsam mit dem Umweltministerium gut vorstellen. „Wir sollten hier bei der Förderung an die Grenze des Möglichen gehen. Ich denke, wir machen das“, erklärte Karl Peter Bruch in Blankenrath.
Es ist in der Tat ein eindrucksvolles Vorhaben mitten in Blankenrath. Seit vier Jahren steht das Gelände der Sargfabrik leer. Das Unternehmen hat sich, nicht zuletzt nach zwei Großbränden 1988 und 2006, im Industriegebiet von Blankenrath neu angesiedelt. Ursprünglich am Ortsrand gelegen, ist diese Industriebrache mit ihren mehr als zwei Hektar Fläche durch die vielen Neubaugebiete mittlerweile zum Ortskern geworden.
„Für die Gemeinde ist es schon von Vorteil, dass wir hier mitten in Blankenrath zum einen durch die Rekultivierung einer Industriebrache neue Wohnmöglichkeiten bekommen, zum anderen aber auch eine renaturierte Fläche erhalten“, so Ortsbürgermeister Jochen Hansen. Es sei wichtig, dass der hier entstandene Ortskern erschlossen und dann auch genutzt werde, betonte der Ortschef vor dem Minister. Entlang der Brühlstraße sollen neun Bauplätze entstehen, und unterhalb des Jugendraumes und des Spielplatzes soll entlang eines renaturierten Bachlaufes ein Freizeitgelände für Jung und Alt gebaut werden. „Dies wäre für die weitere Entwicklung unseres Dorfes von großer Bedeutung“, meinte Jochen Hansen. In der Dorfmoderation wurde bereits ausgiebig über dieses Projekt gesprochen, die Blankenrather unterstützen die Planungen. „Dass hier etwas passiert, das ist der klare Wille der Bevölkerung“, hob Hansen hervor. Und auch der Eigentümer steht dahinter. „Wir wollen gemeinsam mit dem Dorf hier was machen“, unterstrich Firmenchef Dirk Kämmerling. Sein Unternehmen hat sogar schon ein Bodengutachten in Auftrag gegeben und Bodenproben entnommen, damit bekannt ist, was sich im Erdreich möglicherweise verbirgt. Und die Gemeinde selbst hat bereits fertige Pläne vorliegen, um möglichst rasch einen Bebauungsplan erstellen zu können.
Von so viel Engagement zeigte sich auch Innenminister Bruch sichtlich beeindruckt. „Dieses Projekt müsst ihr vorantreiben“, forderte er die Mitglieder des Gemeinderates und den Ortsbürgermeister auf. Nun muss die Gemeinde einen Grundsatzbeschluss fassen, damit auch möglichst bald angefangen werden kann. Bruch fügte optimistisch hinzu: „Ich sehe da keine Schwierigkeiten.“ Dieter Junker
Quelle: Rhein-Zeitung vom 10.11.2010